Bei Fresken handelt es sich um eine Kalk-Malerei-Technik, die es schon seit Tausenden von Jahren gibt und bei der Farbpigmente auf frischen Kalkputz aufgebracht werden. Die Freskogemälde befinden sich bevorzugt an Wänden und Decken in Kirchen. Das Wort „fresco“ bezeichnet etwas Frisches – was auf die Verarbeitungstechnik hinweist.
Nachfolgend stellen wir Ihnen die verschiedenen Techniken der Gemälde und die bekanntesten Freskomalereien vor.
Inhaltsverzeichnis
- Definition
- Wissenswertes
- Fazit
Alles auf einen Blick:
- Fresken sind Wand- und Deckenmalereien.
- Fresko wird abgeleitet vom Wort „frisch“, Freskomalerei ist also wörtlich übersetzt „Frischmalerei“ – gemalt auf frischem Kalkputz.
- Man unterscheidet bei dieser speziellen Form der Malerei auf Putz zwischen Buon-Fresko, Secco-Fresko und Mezzo-Fresko.
- Eine der bekanntesten Freskomalereien ist „Das letzte Abendmahl“.
Definition
Das Fresko gilt als eine der bedeutendsten Wandmalereitechniken der Kunstgeschichte. Es wird zwar meist mit der italienischen Renaissance in Verbindung gebracht, die Technik wird aber bereits seit Jahrtausenden ausgeführt. Noch heute gibt es gut erhaltene Fresken aus der Antike.
Die Malerei direkt auf Gips bietet eine hohe Altersbeständigkeit und gibt den Gemälden eine ganz besondere Farbqualität.
Das italienische Wort „fresco“ bedeutet „frisch“. Die Maltechnik hat ihren Namen, weil das Bild direkt auf den noch frischen Wandputz aufgetragen wird und sich die Farbe mit dem nassen Putz verbindet.
Was ist Freskomalerei?
Bei dieser Maltechnik werden Farbpigmente, die vorher in Wasser angerührt wurden, auf den noch frischen Putz einer Wand aufgetragen. Daher auch der Name, denn das Wort „fresco“ bedeutet nichts anderes als „frisch“.Durch den noch feuchten Putz können die Pigmente optimal gebunden werden. Es kommt zu einer chemischen Reaktion, die dafür sorgt, dass die Verbindung langlebig und robust ist.
Im Gegensatz zum Fresko handelt es sich bei der Seccomalerei um eine Kunst, bei der die Farben auf trockenem Untergrund angewendet werden.
Wie entsteht ein Fresko?
Für die Fresken trägt der Künstler zuerst eine Mörtelschicht auf. Diese setzt sich aus Kies, Sand und Weißkalk zusammen. Sie wird mit einem feuchten Kalkputz versehen, der aus denselben Materialien besteht. Kunstkenner bringen hier das Wort „Arriccio“ ins Spiel.
Damit der Putz die perfekte Konsistenz erhält, sollte er möglichst lange vor den eigentlichen Arbeiten zubereitet werden – manchmal wird er Jahre vorher angesetzt, um bei der Darstellung später optimale Ergebnisse zu erreichen.
Bei vielen Fresken, zum Beispiel in Kirchen, wurde mit Vorzeichnungen auf Karton gearbeitet, die dann abgepaust wurden. Dafür verwendeten die Künstler in der Regel ein leicht rötliches Erdpigment, das Sinopia. Die Vorzeichnungen werden daher auch Sinopien genannt.
Im nächsten Schritt kam bei der Fresko-Malerei die „Intonaco“-Schicht. Hierbei handelt es sich um eine dünne Schicht, die aus Sand oder feinem Marmorstaub und Kalk besteht. Die Pigmente, die mit Wasser zu einer cremigen Masse verrührt werden, trägt der Maler direkt auf die oberste Schicht auf. Ein entscheidender Faktor bei der Kunst der Freskomalerei ist es, die Wirkung der Farben richtig abzuschätzen. Ist der Putz beispielsweise zu trocken, dunkeln die Farben des Gemäldes zu sehr nach.
Wird bei dieser Wandmalerei-Technik nicht ein komplettes Motiv im Rahmen eines Tagwerks fertiggestellt, kann es zu erheblichen Farbschwankungen kommen.
Welche Fresko-Techniken gibt es?
Buon-Fresko
Die Wandmalerei wird direkt auf frischen Gipsputz aufgebracht. Für die Technik wird kein Bindemittel benötigt.
Secco-Fresko
Bei der Fresko-Secco-Malerei wird die Farbe „a secco“, also auf die getrocknete Wand, aufgebracht. Dazu wird ein Bindemittel benötigt, zum Beispiel Ei oder Milch. Dieses Verfahren kann auch den Abschluss einer “ a fresco“ begonnenen Arbeit bilden.
Mezzo-Fresko
Die Bedeutung dieser Malerei liegt, wie der Begriff Mezzo bereits ausdrückt, genau in der Mitte zwischen Buon und Secco. Der Putz-Untergrund ist hier also nur halb getrocknet.
Wissenswertes
Die Freskotechnik hat zahlreiche interessante Kunstwerke hervorgebracht, die bis heute nichts von ihrer Wirkung verloren haben. Hierzu gehören unter anderem das Wandbild „Das letzte Abendmahl“ sowie die kunstvoll bemalte Decke der Sixtinischen Kapelle im Vatikan.
Welche sind die berühmtesten Fresken?
Zu den bekanntesten Beispielen berühmter Secco-Fresken gehört „Das letzte Abendmahl“, gemalt von Leonardo da Vinco im Auftrag eines Mailänder Herzogs. Die Freskenmalerei entstand in den 1490er-Jahren. Im Laufe der Zeit zeigte sich, dass dieses Bild aufgrund seiner Art schneller alterte als die klassischen Fresken.
Besonders sehenswert sind auch „Die Schulen von Athen“. Gemalt wurde das Pigment-Bild im Jahr 1511 von dem Renaissance-Künstler Raffael. Dargestellt werden die berühmtesten Philosophen der Welt, Aristoteles, Euklid, Platon und Sokrates. Raffael selbst ist im Bild ebenfalls zu finden.
Ein besonders herausragender Künstler war auch Giotto di Bondone, kurz Giotto. Er lebte im 13. Jahrhundert und gilt als Begründer der toskanischen Freskomalerei. Giotto arbeitete mit Feigenmilch und Eigelb, seine Farben hatten eine besondere Helligkeit und Klarheit.
Es gibt aber nicht nur Freskenmalereien aus einem früheren Jahrhundert, sondern auch moderne Formen wie die „Detroit Industrie Wandmalerei“, die in den 1920er Jahren entstand und vom mexikanischen Maler Diego Rivera umgesetzt wurde. Auf den insgesamt 27 Teilen wird das industrielle Zusammenspiel aus Mensch und Maschine auf beeindruckende Weise dargestellt.
Wer malte das Fresko-Deckengemälde in der sixtinischen Kapelle?
Besonders bekannt ist das Deckengemälde der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. Michelangelo, einer der berühmtesten Maler der Welt, gestaltete es in den Jahren 1508 bis 1512 im Stil der Freskomalerei. Auf 520 Quadratmetern sind 115 überlebensgroße Charaktere zu sehen. Weltberühmt ist die Szene, in der Gott Adam mit ausgestrecktem Finger zum Leben erweckt.
Warum wurde das Fresko „Das jüngste Gericht“ gemalt?
Dieses Kunstwerk von Michelangelo aus dem 16. Jahrhundert gehört zu den eindrucksvollsten Beispielen seiner Art. Normalerweise wird das Jüngste Gericht so gezeigt, dass es den aus der Kirche Heraustretenden mahnend noch einmal vor Augen führt, was passieren kann. Dass das Weltgericht hier auf die Altarwand gemalt wurde – an den Platz, den eigentlich Maria innehat – hat etwas mit der Sacco di Roma zu tun. Mit Plünderungen, die Rom nachhaltig geprägt haben.
Schon gewusst?
In der Diskussion standen bei dem Fresko-Gemälde „Das jüngste Gericht“ vor allem die vielen nackten, muskelbepackten Körper. Viele fanden sie in einer Papstkapelle unangebracht. Daniele del Volterra kam dann die Aufgabe zu, so manche als obszön empfundene Figur zu bedecken. Den Spitznamen „braghettone“, also Höschenmaler, bekam er nie wieder los.
Fazit
Fresko ist eine Maltechnik, bei der die Farben auf eine frische Kalkputzwand aufgetragen werden, sodass diese sich mithilfe eines chemischen Prozesses optimal mit dem Untergrund verbinden können. Bekannt ist die Freskenmalerei vor allem aus der Zeit der Renaissance, obwohl es sie eigentlich schon vor Tausenden von Jahren gab. Die bekanntesten Werke sind – neben dem Deckenfresko der Sixtinischen Kapelle im Vatikan – „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci oder „Das jüngste Gericht“ von Michelangelo.
Häufig gestellte Fragen: FAQs zum Thema Fresko
Was ist ein Fresko?
Ein Fresko ist eine Wand- oder Deckenmalerei, die auf frisch aufgetragenen, noch nassen Kalkputz gemalt wird. Die Farbpigmente verbinden sich durch den Trocknungsprozess dauerhaft mit dem Putz, was der Technik ihren Namen gibt (italienisch „fresco“ = frisch).
Wie wird ein Fresko erstellt?
Die Erstellung eines Freskos beginnt mit der Vorbereitung des Putzes, der in mehreren Schichten aufgetragen wird. Die oberste Schicht wird „Intonaco“ genannt und ist die eigentliche Malfläche. Auf den noch feuchten Intonaco werden die Farbpigmente aufgetragen, die mit dem Putz eine chemische Verbindung eingehen.
Welche Vorteile bietet die Freskotechnik?
Fresken zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit und Farbbrillanz aus. Da die Farben mit dem Putz chemisch reagieren, sind sie sehr beständig gegen Licht und Feuchtigkeit. Zudem ermöglicht die Technik eine einzigartige texturale Qualität und Tiefe der Darstellung.
Kann Freskomalerei in modernen Gebäuden angewendet werden?
Ja, die Freskotechnik kann auch in modernen Gebäuden angewendet werden. Sie bietet eine zeitlose Ästhetik, die sowohl in historischen als auch in zeitgenössischen Kontexten beeindrucken kann. Moderne Künstler und Restauratoren verwenden diese Technik, um individuelle und dauerhafte Kunstwerke zu schaffen.
Sind spezielle Farben für die Freskomalerei erforderlich?
Für die Freskomalerei werden spezielle Pigmente benötigt, die in Kalkwasser gelöst und auf den feuchten Putz aufgetragen werden. Diese Pigmente müssen alkalibeständig sein, da der Kalk im Putz basisch reagiert.
Wie pflegt man ein Fresko?
Fresken benötigen relativ wenig Pflege, da die Farben sehr dauerhaft sind. Es ist jedoch wichtig, sie vor direktem Wasserkontakt und extremen Umweltbedingungen zu schützen. Bei Verschmutzungen sollten Fresken nur von Fachleuten gereinigt werden, um Beschädigungen zu vermeiden.
Können Fresken restauriert werden?
Ja, Fresken können restauriert werden. Die Restaurierung von Fresken ist ein spezialisierter Prozess, der darauf abzielt, den ursprünglichen Zustand des Kunstwerks so genau wie möglich wiederherzustellen. Dies kann die Reinigung, die Konsolidierung des Putzes und die Retusche von Farbverlusten umfassen.
